Zusatzeintrag – Deep Research zu Otto Muehl und Dieter Duhm

Um meine Thesen aus dem Eintrag „Zen, Apokalypse und der Tanz des Lebens zu überprüfen, habe ich Chat GPT mit einer Deep Research zur Verbindung von Muehl und Duhm beauftragt. Vergessen sei nicht, dass generative, künstliche Intelligenz Fehler machen und haluzinieren kann. Im folgenden meine Prompt, die Nachfrage des Systems, meine Antwort und schließlich der Bericht: Natürlich interessierte mich auch ein Test der Fähigkeiten künstlicher Intelligenz zur Analyse und Synthese multipler Informationsquellen. Wer an KI-generiertem Kontent nicht interessiert ist, oder wem die Historie des Projekt gleichgültig ist, der findet unter diesem Artikel den Bericht zu Tag ü – „Openspace“.

Kläre das Verhältnis von Dieter Duhm zu Otto Muehl. In welchem Maß hat Duhm muehlsche Ideen übernommen. Insbesondere „freie Sexualität“ „Gemeinschaftseigentum“ „Selbstdarstellung“ „Gemeinschaftskinder“ „Dekonditionierung“ „Bruch mit traditionellen Familien“. In wie weit standen der Friedrichshof und die Aktions analytische Organisation A.A.O. Pate für das Experiment Bauhütte bzw. das ZEGG – Zentrum für Experimentellle Gesellschaftsgestaltung. In wie weit hat Duhm sich distanziert und hat er ihn bewundert oder kritisiert? Versuche eine ausgewogene sachliche Darstellung.

Danke für die präzise Frage. Um die Recherche möglichst gründlich durchzuführen, könntest du bitte noch Folgendes klären:

  1. Zeitraum : Soll die Analyse sich auf die Entstehungsgeschichte des ZEGG in den 1990er Jahren konzentrieren, oder auch spätere Entwicklungen (z.B. Duhms Projekte in Tamera, Portugal) einbeziehen? 2. Quellentypen : Möchtest du vorrangig Aussagen aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen, autobiografische Texte oder Presseberichte? 3. Tiefgang : Soll ein Überblick genügen oder wünschst du eine tiefere ideengeschichtliche Analyse der Parallelen und Differenzen zwischen Muehl und Duhm? Das hilft mir, die Auswertung möglichst präzise und ausgewogen zu gestalten.
  1. Bitte die gesamte Historie, inklusive Bauhütte, ZEGG Tamera.
  2. Wissenschaft und Autobiographische Quellen vorrangig. Presse nur da, wo sie nicht voreingenommen, reisserisch und quasi ausschließlich negativ berichtet. 3. Ich brauche soviel analytische Tiefe wie möglich! Die groben Details kenne ich. Erstelle einen flüssig lesbaren Artikel/Bericht.

Historischer Hintergrund und zentrale Akteure Otto Mühl war ein österreichischer Aktionskünstler und 68er-Protagonist, der mit der Aktionsanalytischen Organisation (AAO) die Friedrichshof-Kommune gründete. Er ließ sich stark von Wilhelm Reich inspirieren. Mühls Ziel war eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft durch „freie Sexualität“ und Kollektivität : Er strebte die Abschaffung der Kleinfamilie und des Privateigentums an, um eine „anti-gesellschaftliche“ Kommune zu schaffen   . 1972 rief er die Kommune Friedrichshof ins Leben, deren erklärtes Ziel die „Zerstörung der bürgerlichen Ehe und des Privateigentums, (…), freie Liebe und gemeinsame Erziehung der Kinder“ war  . In der AAO herrschten strenge Hierarchien, und Mühl praktizierte eine organisierte Form der Entpanzern (Reichscher Körperselbsttherapie) sowie ein System gemeinschaftlicher Kindererziehung   . Dieter Duhm (geb. 1942) ist ein deutscher Soziologe und Psychoanalytiker, der in der 68er-Bewegung aktiv war. 1970 veröffentlichte er „Angst im Kapitalismus“ , in dem er politische Revolution mit individueller Befreiung verband. 1975 startete er ein dreijähriges Sozialexperiment mit 40 Teilnehmern, aus dem Ideen wie „freie Liebe“ und „spirituelle Ökologie“ hervorgingen  . Ab 1978 führte Duhm das Kommuneprojekt „Bauhütte“ (Schwand, Süddeutschland) durch und war später Gründungsimpulsgeber für das Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung (ZEGG) (1991) und das Tamera Heilungsbiotop (1995) in Portugal. Ziel Duhms war die Schaffung einer friedlichen, gemeinschaftlichen Lebensform jenseits kapitalistischer Gewalt. Ideen und Praktiken bei Otto Mühl (AAO/Friedrichshof) Otto Mühl propagierte eine kompromisslose Sexualrevolution und kollektive Lebensweise. In der AAO galt freie und gemeinschaftliche Sexualität als Befreiungsweg. Mühl verbot in der Praxis intime Beziehungen außerhalb der Kommune und führte täglich wechselnde „Ficklisten“ ein, um individuelle Partnerschaften zu verhindern. Er betrachtete organisiertes Ausleben sexueller Lust als Gegenmittel gegen seelische Panzerung  . Gleichzeitig setzte er auf kollektiven Besitz: Alle Mitglieder mussten ihr Vermögen der Gemeinschaft übergeben, denn es sollte laut AAO „kein anderes Eigentum als Gemeineigentum“ geben   . Kinder, die in der Kommune geboren wurden, galten als Gemeinschaftskinder und wurden gemeinsam erzogen   . Mühl war selbst die „Autorität“ über Ehe und Nachkommenschaft: 1988 heiratete er im Friedrichshof seine „erste Frau“ und bestimmte sogar, wer Kinder bekommen durfte  .

Diese radikalen Konzepte dienten bei Mühl dazu, traditionelle Familienstrukturen zu zerbrechen . Die bürgerliche Ehe und Kleinfamilie betrachtete er als Ursache sozialer Verkrampfungen, die es durch die „Zerstörung“ zu überwinden galt  . Insgesamt war Mühls FS-Kommun e stark hierarchisch und autoritär organisiert  . Nachdem in den 1980er Jahren immer wieder Missbrauchsvorfälle bekannt wurden, wurde Mühl 1991 wegen sexuellen Missbrauchs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Dieter Duhm: Bauhütte, ZEGG und Tamera Dieter Duhm entwickelte seine Projekte vor dem Hintergrund der 68er- und Umweltbewegung. 1978 gründete er die Bauhütte (Schwand) , ein „soziales Experiment“, in dem Gruppenprozesse in den Bereichen Macht, Geld, Sexualität und Liebe erforscht wurden  . In den Anfangsjahren waren dort etwa 40–50 Menschen. Die Bauhütte war ein erster Prototyp eines neuen Gemeinschaftslebens: Es wurde viel Wert auf Offenheit, Forum-Kommunikation und persönliches Wachstum gelegt. Duhm betonte, dass er „zuerst“ aus der Erfahrung mit der AAO die Methode des Forums entwickelte (vgl. unten)  .

1991 eröffnete Duhm das ZEGG bei Berlin , ein Seminarhaus und Modellprojekt. ZEGG verfolgt bis heute die Erforschung von Liebe, Partnerschaft und transparenter Kommunikation. Ursprünglich stand auch hier der Gedanke „freier Liebe“ im Zentrum: Paarbeziehungen sollten offen sein, Eifersucht thematisiert und durch das Forum verarbeitet werden   . In den 1990er Jahren wuchs die ZEGG-Gemeinschaft; sie praktizierte Konsens-Entscheidungen und gemeinschaftliche Projekte. 1995 gründete Duhm mit Sabine Lichtenfels das Tamera Heilungsbiotop in Portugal. Tamera verfolgt ähnliche Ziele wie ZEGG (friedvolle Gemeinschaft, alternative Technologie) mit stärkerem Fokus auf Ökologie und spirituellem Frieden   . In allen Projekten Duhms spielten Begriffe wie freie Liebe , soziale Transparenz und persönliche Heilung eine große Rolle   . Übernahme und Abgrenzung: Duhm versus Mühl Dieter Duhm hat Mühl und die AAO einerseits als geistige Inspiration betrachtet, andererseits sich gezielt von deren übergriffigen Methoden distanziert. Bereits 1993 nannte Duhm Otto Mühl einen „Ideengeber“ für die Gemeinschaftsprojekte  und beschrieb die AAO als eines der „wichtigsten Gemeinschaftsexperimente unserer Zeit“  . Zugleich betonte er aber, dass er die Bauhütte gerade als Alternative zum Friedrichshof ins Leben rief  .

Inhaltlich übernahm Duhm zentrale AAO-Konzepte, wandelte sie jedoch ab: Beim Thema freie Sexualität etwa stützte er sich auf Mühls Idee, dass sexuelle Freiheit gesellschaftliche Ängste lösen kann. In einem frühen Text sagte Duhm, man lasse sich von AAO-Konzepten der „freien Sexualität“ befruchten  . Im Forum-Bauhütte-ZEGG-Setting wurde deshalb offen über Partnerschaft und Eifersucht diskutiert. Duhm sah „freie Liebe“ aber immer als Teil eines liebevollen Miteinanders: Er kritisierte, dass Mühl in der AAO die Liebe ausklammerte und freie Sexualität lediglich als Anti-These zur Zweierbeziehung verstand  . Duhm forderte hingegen, Sexualität müsse mit Vertrauen, Liebe und Partnerschaft verbunden sein.

Beim Gemeinschaftseigentum weicht Duhm von Mühl deutlich ab. Die AAO hatte einst jegliches Privateigentum abgeschafft  , während in Duhms Projekte lediglich eine gemeinsame Ökonomie praktiziert wurde. So zahlt beispielsweise jedes ZEGG-Mitglied heute eine Miete an die ZEGG-Gemeinschaft, lebt aber weiterhin im Grunde mit eigenem Hab und Gut (private Besitzanteile und Partnerschaften)  . Duhm verzichtete also nicht grundsätzlich auf Privateigentum, sondern organisierte Finanz- und Wirtschaftsfragen weitgehend gemeinschaftlich.

Ein zentrales Element war die Selbstdarstellung (Gruppen-Therapie). Mühl führte in der AAO die „Aktionsanalyse“ ein, bei der sich Menschen in brutalen Selbsterfahrungs-Sitzungen entpanzerten. Duhm übernahm diese Idee in gemilderter Form: In der Bauhütte entwickelte er das Forum , eine Ritualform des offenen Austauschs, die stark dem Psychodrama ähnelt   . Die ZEGG-Gemeinschaft bestätigt heute, dass sie das AAO-Verfahren der Selbstdarstellung übernommen hat – allerdings „mit klarer Ausrichtung auf gewaltfreie und empathische Verständigung“ unter Erwachsenen  . So fand die Konfrontationstherapie in Duhms Projekten eine humanisierte Weiterentwicklung (Verzicht auf pauschale Schuldzuweisungen, abgewandelte Regeln).

Bei der kinderzentrierten Erziehung gab es einen Bruch: Mühl praktizierte in Friedrichshof kollektive Kinderaufzucht (Kinder galten als Gemeinschaftskinder) und zerschlug elterliche Bindungen. Duhm hingegen betonte stets den Schutz von Kindern und distanzierte sich klar vom FS-Modell. Das ZEGG veröffentlichte 2013 eine Stellungnahme, die ausdrücklich besagt: Sexuelle Handlungen mit Kindern wurden nie geduldet, und jeder sexuelle Missbrauch an Kindern war stets zu bekämpfen  . Nach Duhm und den ZEGG-Gründer*innen war der autoritäre Umgang mit Kindern im Friedrichshof mit ihrer Vorstellung einer liebevollen Kultur unvereinbar  . Damit wies Duhm die Mühl’sche Vorstellung kollektiver Kindererziehung zurück.

Unter dem Schlagwort Dekonditionierung (Aufbrechen psychischer Panzer) werden bei beiden Begründungen deutlich vom Reichschen Körperansatz geprägt. Auch Duhm übernahm die Idee der Auflösung emotionaler „Charakterpanzer“: Er schreibt vom Dissolving the character armour als notwendigem Schritt zur neuen Kultur   . In Duhms Blickwinkel ist das Lösen innerer Blockaden durch emotionale Reinigung entscheidend für persönliches Wachstum. Ähnlich strebte Mühl durch „Ausagieren“ die Befreiung von unbewussten Ängsten an. Duhm nutzte also Reich’sche Therapieelemente wie Mühl, setzte sie aber mit eigenen Schwerpunkten (Forum statt Aktionsanalyse) ein.

Schließlich der Bruch mit traditionellen Familienstrukturen : Mühl propagierte ausdrücklich die Abschaffung der Kleinfamilie  . Duhm verfolgte dieses Ziel nicht mit derselben Vehemenz – dennoch sind seine Konzepte familienrevolutionär. In Duhms Gemeinschaften werden herkömmliche Bindungen aufgelockert. Im ZEGG existieren viele Paarbeziehungen, die jedoch „weder ausschließlich noch monogam“ sind  . Es geht darum, Liebe nicht sofort zu definieren oder einzusperren  . Damit wird gewissermaßen mit dem tradierten Familienbild gebrochen, wenn Liebesbeziehungen offen und kollektiv verhandelbar werden. Im Gegensatz zur autoritären Emanzipation bei Mühl bleibt hier aber die Liebe selbst selbstbestimmt und respektvoll. A.A.O. und Friedrichshof als Vorbilder (und Gegenmodell) In der Gründungsphase von Duhms Projekten spielte die AAO eine ambivalente Rolle. Duhm selbst besuchte Ende der 1970er Jahre wiederholt den Friedrichshof. Er räumt ein, dass er sich von AAO-Konzepten der Selbstdarstellung, freien Sexualität und kommunitären Lebensweise „befruchten“ ließ  . So entstand 1977 im Friedrichshof das erste Konzept für ein „ZEGG“ (zugleich ein Versuch, die AAO gesellschaftsfähig zu machen), das Mühl aber ablehnte  . 1978 zog Duhm sich von der AAO zurück: In seinem Rückblick formulierte er Kritik an der absolutistischen Führungsstruktur des FS  .

Trotzdem bekennt Duhm auch später immer noch, dass er vom AAO-Experiment viel gelernt hat. In seinen frühen Texten lobte er Otto Mühl als „einzigartigen Beitrag“ für eine „humane Zukunft“ und bezeichnete ihn gar als einen der „wichtigsten Vorläufer der neuen Epoche“  . In seinem Buch Synthese der Wissenschaft (1979) widmete Duhm Mühl liebevoll und zählte ihn – neben Rudolf Steiner und Wilhelm Reich – zu seinen prägenden Vordenkern  . Dieses anfängliche Lob steht im Kontrast zu späteren Distanzierungen. Die heutige ZEGG-Gemeinschaft stellt klar, dass sie keine Nachfolgeorganisation der AAO ist  : Man verurteilte die patriarchale Struktur des Friedrichshofs und nimmt Mühls sexuelle Gewalt klar distanziert zur Kenntnis  .

Strukturell übernahm Duhm dennoch einzelne Elemente. Besonders wichtig war das psychotherapeutische Gruppenformat: Die ZEGG-Stiftung bestätigt, dass die Selbstdarstellung aus dem FS-Kontext einfloss, nun aber in ein gewaltfreies Forum umgestaltet wurde  . Auch die Vorstellung von einer ökologisch-autarken Kommune – Erd- und Energieselbstversorgung – weist Parallelen auf, wenngleich Tamera ihr Konzept unter anderem mit New-Age-Begriffen wie „morphischen Feldern“ verbindet. Insgesamt kann man sagen: Friedrichshof und AAO dienten Duhm als Inkubator von Ideen , aus dem er das Positive adaptierte und die negativen Entwicklungen bewusst ablehnte. Durch die Gründung der Bauhütte suchte Duhm explizit, einen alternativen Weg zum FS zu gehen  . Vergleich der Schlüsselkonzepte • Freie Sexualität: Mühls AAO propagierte extreme sexuelle Offenheit (auch regelbasierte Partnerwechsel) als Befreiung von Konventionen. Duhm übernahm die Idee der „freien Liebe“  , verband sie aber mit Liebe und Bewusstsein. Er kritisierte das FS-Gebot, dass nur Kommuneinsassen Sex haben dürften, als „fatale Sexualgesetze“  . In ZEGG und Tamera wird Freie Liebe gelebt, aber immer in Dialog und Gewissheit: Es wird über Eifersucht geredet, das Forum dient der Reflexion   . Duhm betont, dass die Partnerschaft nicht aufgegeben, sondern offen gestaltet wird.
• Gemeinschaftseigentum: Die AAO schaffte 1970er Jahre Privateigentum ab – alles Geld und Besitz gehörte der Kommune  . Duhm hingegen verlangte von seinen Mitgliedern nicht, ihr Privatvermögen zu übertragen. In ZEGG existiert eine gemeinsame Ökonomie (z.B. Seminargesellschaft), aber individuelle Besitzansprüche bleiben bestehen  . Es gibt gemeinschaftlich geführte Betriebe, doch Wohnraum wird von der Gemeinschaft vermietet, und jeder Zeggler kann auch persönliche Einkünfte und Privateigentum haben.
• Selbstdarstellung/Forum: Mühl führte in der AAO die „Aktionsanalyse“ (brutale Konfrontation) ein. Duhm adaptierte diese Praxis als Forum , eine ritualisierte Gesprächsform   . Bei der Bauhütte half das Forum, Konflikte transparent zu machen. Im ZEGG wird die psychodramaähnliche Selbstdarstellung weiterhin eingesetzt, jedoch in einem Rahmen ohne Gewalt und ohne Hierarchien  . Damit ist die Gruppenarbeit humanistischer als im AAO-Modell.
• Kindererziehung: Mühl propagierte gemeinschaftliche Kindererziehung und griff pädagogisch massiv in Eltern-Kind-Beziehungen ein. Bei Duhm gibt es keine entsprechenden Praktiken. Im Gegenteil: ZEGG und Tamera haben strikt betont, dass jede sexuelle Handlung mit Kindern unerwünscht ist  . Es gibt zwar Kinder in den Kommunen, doch diese werden meist in kleinen Gruppen oder von Angehörigen erzogen – nicht nach den allumfassenden Regeln des FS. Die ZEGG-Gemeinschaft stellt klar, dass der autoritäre FS-Stil mit Kinder-Kult „absolut unvereinbar“ ist mit ihrer freien Liebeskultur  .
• Dekonditionierung: Sowohl Mühl als auch Duhm griffen Reichs Theorie von der panzerartigen Charakterstruktur auf. Mühl wollte durch ekstatische Aktionen psychische Panzer brechen. Duhm spricht explizit von der Auflösung des Charakterpanzers , z.B. durch intensive emotionale Prozesse  . In seinem Werk betont Duhm, dass ein neues, humanes Zusammenleben ohne das „Dissolving the character armour“ nicht möglich sei  . Die Betonung liegt bei Duhm dabei oft auf sanfter Transformation (z.B. im Forum) statt auf dem Einbruch, wie es im AAO-Setting passierte.
• Familienstrukturen: Mühl wollte die klassische Ehe zerstören  . Duhm verfolgt kein derart aggressives Familienbild, bricht aber bewusst mit gesellschaftlichen Normen. In Duhms Utopie der Heilungsbiotope spielt die Idee einer gemeinschaftlichen Liebeskultur ohne Eifersucht eine zentrale Rolle   . Monogame Kleinfamilien sind in den Projekten zwar nicht verboten, aber meist freiwillig und reflektiert; viele Partner leben gemeinsam, bleiben aber offen für weitere Kontakte   . Damit reproduzieren Duhms Gemeinschaften die autoritäre Familienordnung nicht, gehen jedoch behutsamer mit den Bedürfnissen der Menschen um als Mühl es tat. Zusammenfassung Dieter Duhm stand Otto Mühl und der AAO ideengeschichtlich näher als es manchem Gegenspieler lieb ist: Er sah sie als bahnbrechende Experimente und übernahm beispielsweise Ideen zu freier Sexualität und therapeutischer Gruppenarbeit   . Allerdings zog er aus den Erfahrungen klare Konsequenzen. Er distanzierte sich von der rigiden Hierarchie und von jeglicher Gewalt oder Kindesmissbrauch, die im Friedrichshof vorkamen   . Duhms Kommunen verfolgen die utopischen Grundideen einer liebevollen, ökologisch autonomen Gemeinschaft – aber unter selbstkritischen Voraussetzungen. AAO und Friedrichshof fungierten für Duhm nicht zuletzt als Gegenbilder und Ideengeber: Er gründete die Bauhütte bewusst als Alternative zum Friedrichshof  , übernahm bestimmte Elemente (wie Selbstdarstellung) und lehnte andere (Hierarchie, Partnerschaftsverbote) ab.

Bis heute bezieht sich Duhm zwar positiv auf Mühls radikale Gesellschaftskritik, aber er betont zugleich, dass ZEGG und Tamera grundlegend andere Gemeinschaftsformen suchen: frei von Autoritarismus, mit transparenter Kommunikation und einem emphatischen Verständnis von Sexualität . So lassen sich Ideengeschichte und Praxis von Duhm als differenzierter Dialog mit Mühl interpretieren – geprägt von Übernahme, Anpassung und klarer Abgrenzung, entlang der von beiden genannten Konzepte. Quellen: Primärquellen aus Duhms Schriften und ZEGG-Dokumenten sowie wissenschaftliche und sachliche Darstellungen zu AAO und Duhm wurden herangezogen. Beispielsweise fasst der ZEGG-eigene Geschichtsstext Duhms Abkehr von Mühls Führung sowie die Übernahme ausgewählter Methoden zusammen ; Zeitzeugeninterviews illustrieren Duhms Konzept der freien Liebe ; und Lexikonartikel fassen Mühls Programm in Friedrichshof zusammen . All dies untermauert das oben Dargelegte.